Wieder im Inselbogen

November 2006

Eigentlich ist im November nichts Aufregendes passiert, in einem Satz: “Wir sind ganz gemütlich - Step by Step - wieder bis Martinique raufgesegelt.“ Na ja, ein bisschen genauer schreiben wir es schon noch, wenn auch spät, aber es kommt. Wir sind halt immer im Stress ☺ ☺.

Nach dem 25 Stunden Törn von den Testigos, unter Maschine gegen Wind und Welle, klarieren wir in Hillsborough, das zu Grenada gehört, ein. Danach verlegen wir in die Tyrell Bay, um erstmal richtig auszuschlafen. Die Bucht ist gut geschützt und wir liegen sehr ruhig hier. 1995 haben wir schon mal mit einem Charterboot hier geankert. Es hat sich seitdem vieles zum Positiven verändert. Die Häuser sind farbiger gestrichen, eben besser in Schuss, es liegt fast kein Müll herum und die öffentlichen Anlagen sind gepflegter. Richtig was zum Anschauen gibt es hier eigentlich nicht, die Hauptattraktion, Sandy Island, eine kleine weiße Sandinsel mit herrlichen Palmen, der Inbegriff der Karibik, wurde von Hurrikan Ivan zerstört. Alle Palmen sind verschwunden, die Riffe stark geschädigt, es ist zum heulen. Wir fahren noch mal mit dem Bus bis nach Hillsborough, klarieren wieder aus, denn die nächste Insel, Petit St. Vincent (PSV), gehört schon zu „St. Vincent and the Grenadines“. Dieses Ein- und Ausklarieren ist in diesem Teil der Karibik eine richtige Geldschinderei, 75 XCD = 25€, dafür, dass man sich im Land anmeldet. PSV ist eine Hotelinsel, doch die Segler sind in der Bar und im Restaurant willkommen, hier gibt es, nach unserem Geschmack den besten Pina Colada der Karibik, doch der Preis ist auch beachtlich. Aber man gönnt sich ja sonst nichts!

Wenn die Sonne vom blauen Himmel lacht, dann sieht auch Clifton Harbour auf Union Island, unser nächster Stopp, richtig karibisch aus.  Diese Farben, was für ein Unterschied zum Juni, da hat alles nur grau in grau ausgesehen. Nach dem Einklarieren am Flugplatz, ganz problemlos, machen wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort und sind auch hier von den gepflegten Häusern und Straßen überrascht. Beim Besuch der Trans-Ocean-Stützpunktleiterin Jutta in ihrem Atelier erfahren wir, dass hier so einige Aktivitäten für den Tourismus in Gang gebracht wurden, das Ergebnis ist deutlich sichtbar.
Renate im Gespräch mit Jutta (rechts) über die veränderungen auf Union Island
Bucht von Clifton Harbour
Auf dieser Kanone haben wir schon 1995 den besten Pina Colada der Karibik genossen.

Am nächsten Vormittag segeln wir ganz gemütlich 5 sm in die Salt Whistle Bay/Mayreau, Renates Lieblingsbucht in der Karibik. Da die Saison noch nicht richtig angefangen hat, liegen nur 2 Yachten in der Bucht und wir können dicht vor dem weißen Sandstrand mit den herrlichen Palmen ankern und liegen dadurch sehr ruhig. Auf der anderen Seite der schmalen Landzunge brandet das Meer gegen die Riffe. In der Hotelanlage am Strand herrscht Ruhe, nur wenige Gäste sonnen sich am Strand. In der Nachmittagssonne erklimmen wir den höchsten Punkt der Insel (70 m) mit der kleinen Kirche, die von einem belgischen Benediktinermönch 1929 erbaut wurde. Die einfache Schönheit dieser aus dunklen rauhen Steinen erbauten Kirche ist bezaubernd, kein glänzender Prunk, dafür aber mit viel Liebe ausgestaltet und dekoriert mit kunsthandwerklichem Kleinkram. Hinter der Kirche haben wir ein atemberaubendes Panorama auf Union Island, PSV und die Tobago Cays, die wie Muscheln im türkisblauen Wasser liegen.  Am nächsten Tag fahren wir mit Motor durch die Riffpassage in die „Cays“, wie sie von den Insidern genannt werden. Es gibt Platz genug zum ankern, nur 10 Yachten und nicht wie in der Hochsaison 80 bis 100. Wir werden nicht, wie vor 6 Jahren, von den „Boatboys“ belästigt, keiner will was von uns. In aller Ruhe können wir mit dem Dinghi zu den Riffen hinausfahren  und im klaren Wasser Fische und Korallen beobachten. Man sieht auch hier, dass der Hurrikan Ivan 2004 hier einige Schäden an den Korallenstöcken verursacht hat. Die Cays sind mittlerweile zum Naturpark erklärt worden, was zur Folge hat, dass ab Dezember 2006 Mooring Bojen installiert und Gebühren verlangt werden sollen.

Riffpassage von Clifton Harbour
Die Landzunge der Salt Whistle Bay ist nur wenige Meter breit
In den Tobago Cays, Blick auf die Baradal-Beach, im Hintergrund brandet der Atlantik

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